Stellungnahme zum SZ-Podcast “Im Schattenkloster”

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Hintergründe

Im Oktober 2023 haben die Journalisten Eva Hoffmann und Patrick Bauer einen 8-teiligen bzw. knapp 7-stündigen Podcast mit dem Namen „Im Schattenkloster. Chronik einer Gehirnwäsche“ veröffentlicht. Dieser erzählt eine Geschichte über junge Menschen, die angeblich in die Fänge einer gefährlichen Psychogruppe oder Sekte und dessen Guru geraten. Diese im Stil von „GZSZ“ teils langatmig, teils dramatisierend daherkommende Fiktion soll sich – so die Behauptung der Redakteure – tatsächlich ereignet haben und zwar im Umfeld unserer Gemeinschaft!

Um ihren vorformulierten Plot auf unsere Gemeinschaft zu pressen, werden gnadenlos Tatsachen verdreht, mit frei erfundenen und teils lustig-absurden und teils zutiefst schockierenden Behauptungen ergänzt und eine ganze Palette von Stilmitteln psychologischer Manipulation eingesetzt.

Möglicherweise werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt noch die Mühe machen, die krassesten Lügen richtigzustellen, sowie ein paar der manipulativen Tricks aufzuzeigen.

Doch allein schon die Texte, Videos und Fotos unserer Gemeinschaft auf dieser Homepage hier können dem geneigten Besucher ausreichend Ansatzpunkte geben, um berechtigte Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser und anderer „journalistischer“ Veröffentlichungen über unsere Gemeinschaft aufkommen zu lassen.

Jedenfalls hatten die beiden Journalisten bereits Ende 2021 einen 15-seitigen Titelblatt-Artikel im Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht, der angeblich von uns handelt. Der aktuelle Podcast ist praktisch nach dem gleichen Muster gestrickt und enthält auch kaum zusätzliche (Falsch-)Informationen. Als wir damals von den „Recherchen“ erfuhren, haben wir immer wieder den Austausch mit Eva Hoffmann gesucht und uns unermüdlich für eine faire und wahrheitsgemäße Berichterstattung eingesetzt. Obwohl unsere Erfahrungen äußerst ernüchternd waren, waren und sind wir auch diesmal gern zu einem offenen und transparenten Gespräch bereit, auch wenn Frau Hoffmann und Herr Bauer dies im Podcast völlig anders darstellen – eines von unzähligen Beispielen der Lüge und Manipulation.

In der achten Folge des Podcast (ab Minute 57) wird unsere letzte E-Mail an die Journalisten wörtlich folgendermaßen zitiert:

„Am 20. September 2023 bekommen wir dann per Mail eine Antwort von Felix. Er will daraus aber nur mit einer einzigen Aussage zitiert werden. Zitat: “Alle Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage und sind schlicht unwahr, wie auch schon die Staatsanwaltschaft Schweinfurt nach umfangreichen Ermittlungen feststellte.” Zitat Ende.“

Wie verzerrt die wörtliche und damit eigentlich so simple Widergabe unseres E-Mail-Textes ist, zeigt die entsprechende Passage im tatsächlichen Wortlaut unserer Email (vollständige E-Mail am Ende dieses Textes):

„Wir haben uns entschieden Ihnen und der SZ gegenüber die Autorisierung zur Veröffentlichung, Wiedergabe oder Verwendung aller schon gegebenen Antworten (z.B. die vom 30.11.2021), aller Aussagen in unseren Veröffentlichungen und jegliches von mir und uns geschriebenes und gesprochenes Wort zurückzuziehen.

Die einzigen Ausnahmen davon bilden folgende Aussage: „Alle Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage und sind schlicht unwahr, wie auch schon die Staatsanwaltschaft Schweinfurt nach umfangreichen Ermittlungen feststellte.”

und folgende Einladung zu „Komm, lass reden!“:

Sie und Herr Bauer sind herzlich eingeladen mit mir und uns in unserem „Komm, lass reden!“-Format über alles Wichtige offen, ungeschnitten und unzensiert zu sprechen. Gerne können wir das Gespräch von unbeteiligten Dritten filmen und veröffentlichen lassen, sodass sichergestellt ist, dass weder Sie noch wir unliebsame Stellen herausschneiden werden.

Alles weitere dazu können wir gerne persönlich besprechen.“

Offensichtlich sind weder Frau Hoffmann noch Herr Bauer an einem offenen ehrlichen und unzensierten Dialog interessiert. Schließlich haben sie unsere Einladung in den gesamten knapp 7 Stunden „Podcast“ komplett verschwiegen und ignoriert. Ganz abgesehen davon, dass sie die Zurücknahme der Erlaubnis, uns über den einen Satz und die Gesprächseinladung hinaus zu zitieren, ebenfalls dreist verschwiegen und komplett übergangen haben.

Wenigstens wird hierin die (fehlende) Haltung der „Journalisten“ jedem Leser mehr als deutlich.

 

Ergänzung 23.11.2023:

Leider werden, wie bei der Mainpost, auch auf der Podcast Plattform Audible unliebsame Rezensionen entweder erst gar nicht veröffentlicht oder direkt wieder gelöscht.

So hat es beispielsweise folgende Rezension für ca. 24 h auf die Plattform geschafft, bevor sie ohne weiteren Hinweis wieder gelöscht wurde:

Liebe Zuhörer,

dieses fiktive Hörspiel gibt sich durch das Einbetten zahlreicher vollkommener entstellter Erzählungen von teilweise real stattgefundenen Ereignissen den Anstrich einer gut recherchierten Reportage.

Das z.B. wunderschöne Erlebnisse in diesem Podcast als Gewaltexzesse, die nichts mehr mit der Realität zu tun haben inszeniert werden, zeigt folgendes Beispiel sehr eindrücklich:

Die Frau von der in Folge 5 ab Min 29:20 / 37:10 die Rede ist, die, die so schrecklich gelitten haben soll, bin ich.
Da sich der aufmerksame Zuhörer ja sicherlich Sorgen um mich macht, kann ich an dieser Stelle sagen: Doch, ich hätte das Safeword sagen können. Nein, ich wollte aber nicht aufhören. Ja, das war ekstatische Lust! Und es war ein bereicherndes Erlebnis.
Sie behaupten, dass ich sagen konnte „ich bekomme keine Luft mehr“ aber nicht „bluemoon“? Das ist ein Widerspruch 😉

Glauben Sie mir nicht? Warum glauben Sie dann einem anonymen Tom, einer Eva Hoffmann oder einem Patrick Bauer?

Außerdem bin ich mir sehr sicher, dass auch ab 31:15 von mir die Rede ist.
Nein, ich bin nicht in diesem Kontext und bin auch jetzt nicht daran gebrochen. Ich hatte sehr viele intensive Orgasmen und wir haben uns im Vorfeld sehr viel Zeit genommen um diesen Kontext ausführlich zu besprechen.

Ich kann euch sagen, dass beide Kontexte mich tief berührt haben. Ich bin Kai zu tiefst dankbar für diese Erfahrungen. Ich habe in diesen und weiteren Räume Liebe, Geborgenheit und ein tiefes angenommen sein, ungeahnte Lust, Unmengen an Spaß und tiefe Heilung erfahren und so viel gelernt.

Ich würde alles noch einmal tun!

Alle die gerne die Wahrheit wissen wollen, sind herzlich eingeladen zu “Komm lass reden!“
www.kommlassreden.de

Alles Gute
Marie-E. Rülke

 

Ergänzung 24.11.2023:

Da von Audible keine Information bzgl. der Löschung kam, hat Marie-Elisabeth mal nachgefragt….

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf ihrer Internetseite wurde am 18.10.2023 ein Podcast veröffentlicht.
Dieser Podcast trägt den Titel „Im Schattenkloster – Chronik einer Gehirnwäsche“ und wurde von Eva Hoffmann und Patrick Bauer gestaltet.
Dem Zuhörer wird vermittelt dass es sich dabei um eine Reportage handelt, der zugrunde eine lange intensive Recherche liegt, die den Anspruch der Aufklärung hat. Große Empathie wird den sogenannten „Aussteigern“ – Opfern der Gemeinschaft, entgegen gebracht. Unterlegt ist diese Darstellung mit Expertenrat, der die Geschehnisse weiter verunglimpft und ein Horrorszenario entwirft.
Die beteiligten Personen, werden, wenn sie in Realität überhaupt dabei waren, abwechselnd als Gewalttäter und willenlose Opfer dargestellt. Am Ende entsteht ein groteskes Bild über die Gemeinschaft in der ich lebe.

Sie bieten einem Podcast eine Plattform der durch seine reißerischen Aussagen und durch erlogene Geschichten den Ruf einer Gemeinschaft und explizit den Ruf einzelner Personen schädigt!
Durch Podcasts wie diesen entstehen Schäden.

Unter dem Podcast gibt es eine Kommentarfunktion, die Zuhörer nutzen können.
Am Morgen des 20.11.2023 schickte ich meinen Kommentar ab.
Sie veröffentlichten meinen Kommentar am 21.11.2023 für ca. 24 h und nahmen ihn ohne jegliche Begründung wieder von Ihrer Seite. In meinem Kommentar nehme ich vorerst zu zwei Passagen im Podcast Stellung, in denen von mir die Rede ist.
Der „Report“ über zwei Ereignisse stellt durch die verzerrte Darstellung der Journalisten indirekt Vergewaltigungsvorwürfe in den Raum. Wie ein Großteil der Beteiligten Personen wurde ich von den Autoren des Podcasts nicht interviewt und auch nicht gefragt. Daran ist und war auch kein relevantes Interesse erkennbar.

Sie veröffentlichen Kommentare die in die reißerische Hetze mit einstimmen aber untersagen mir die Möglichkeit die Vorwürfe die der Podcast aufmacht zu klären und richtig zu stellen. Kommentare von Zuhörern in denen unwahre Behauptungen des Podcasts mit Empörung, weiteren Unterstellungen gefeedbackt und verbreitet werden, sind äußerst gefährlich – modern gesprochen, könnte man den Podcast und seine Kommentare auch als „hate speech“ bewerten.
Wir als Familie haben stark mit den Vorwürfen zu kämpfen.

Ich bitte Sie daher um eine schriftliche Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Marie-Elisabeth Rülke

Betreff: Re: Bitte um Stellungnahme Podcastproduktion

Von: Felix Krolle

Datum: 20.09.2023, 06:12

An: Eva Hoffmann

 

Sehr geehrte Frau Hoffmann,

wir kennen uns nun ja schon ein paar Jahre und ebenso wie bei den Veröffentlichungen Ihrer Kollegen von der Mainpost Herr Stahl und Frau Jeske müssen wir auch hier gar nicht mehr so tun, als wären Sie an einer ehrlichen oder gar konstruktiven Berichterstattung interessiert.

Das ist schade und vor allem sehr traurig, aber allein Ihr fast unveränderter Fragenkatalog lässt alle positiven Erwartungen an eine nun endlich faire und wahrheitsgetreue Veröffentlichung schon jetzt naiv erscheinen.

Sie nutzen hierbei Ihre Macht und das Fehlen jeglicher Kontrollinstanzen in der journalistischen Arbeit schamlos aus zum Schaden aller Menschen, die sich einst mal mit uns auf den Weg gemacht haben oder uns nahestehen.

Solange Sie sich keine der Tatsachenbehauptungen zu eigen machen, sondern immer, meist anonyme, Dritte erzählen lassen, sind Sie rechtlich fein raus. Und in Ihrer Wahl dieser Dritten, in der Gestaltung Ihrer Storyline und der Berücksichtigung oder auch Weglassung von Informationen, Aussagen und Fakten genießen Sie selbstverständlich jegliche journalistische Freiheit.

Ob diese Freiheit an Werten wie Wahrheit, Fairness, Gerechtigkeit o.ä. ausgerichtet ist und das damit gezeichnete Bild die Realität am geeignetsten wiedergibt ist Ihnen erfahrungsgemäß nebensächlich und dafür wird Sie auch niemand in die Verantwortung nehmen.

Es obliegt also alleine Ihrem Gutdünken und steht allein in Ihrer Macht, wie Sie das öffentliche Bild über uns weiter prägen, und was die Menschen, die uns nicht kennen, über uns denken – unabhängig davon, was wahr ist und was nicht.

Ich bin mir sicher, dass Sie auch dieses Mal diese Macht missbrauchen werden.

Anfangs hat uns dieser Umstand uns ohnmächtig fühlen lassen, doch nach inzwischen 26 Mainpostartikeln, ihrem Artikel von 2021 im SZ-Magazin, einem RTL Podcast unter Ihrer Mitwirkung und einem ARD Brisant Beitrag, die alle das immer gleiche, ja schon langweilige Sektennarrativ aufköcheln, werden Sie nun auch nichts mehr aus dem Hut zaubern, was von Ihnen und Ihren Kollegen nicht schon dreimal verdreht, auf den Kopf gestellt und mit Kot beschmiert worden ist.

Wie gehen wir dieses Mal nun also, neben den ganzen tatsächlich wichtigen Themen mit denen wir uns aktuell auseinandersetzen, mit Ihrer Hetze am besten um?

Wir haben uns entschieden Ihnen und der SZ gegenüber die Autorisierung zur Veröffentlichung, Wiedergabe oder Verwendung aller schon gegebenen Antworten (z.B. die vom 30.11.2021), aller Aussagen in unseren Veröffentlichungen und jegliches von mir und uns geschriebenes und gesprochenes Wort zurückzuziehen.

Die einzigen Ausnahmen davon bilden folgende Aussage: “Alle Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage und sind schlicht unwahr, wie auch schon die Staatsanwaltschaft Schweinfurt nach umfangreichen Ermittlungen feststellte.”

und folgende Einladung zu „Komm, lass reden!”.

Sie und Herr Bauer sind herzlich eingeladen mit mir und uns in unserem „Komm, lass reden!“-Format über alles Wichtige offen, ungeschnitten und unzensiert zu sprechen. Gerne können wir das Gespräch von unbeteiligten Dritten filmen und veröffentlichen lassen, sodass sichergestellt ist, dass weder Sie noch wir unliebsame Stellen herausschneiden werden.

Alles weitere dazu können wir gerne persönlich besprechen.

Wir wünschen uns allen alles Gute,
Felix Krolle

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