Über unsere Familie

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Hintergründe

Hallo zusammen

Wir sind Olga und Tiffany.
Wir sind 18 Jährige Zwillinge und sind Teil der Gemeinschaft Go&Change. Wir werden in diesem Text von unserer Liebe und unserem Umgang mit der Gewalt, vor allem der von unserer Mutter erzählen.

Wir sind in der Schweiz aufgewachsen und lebten mit unseren Eltern dort, bis wir vor ungefähr anderthalb Jahren das erste Mal bei Go&Change auf Besuch waren. Unsere Mutter hatte die Gemeinschaft kennengelernt und schien so begeistert, dass sie uns dorthin mitnahm. Wir waren sofort beeindruckt, wie liebevoll, respektvoll und ehrlich die Menschen in der Gemeinschaft miteinander umgehen, wie sie aufeinander achten und sich intensiv mit der Heilung von Traumata auseinandersetzten. Unserem Vater ging es genauso. Wir waren immer öfter als ganze Familie auf Besuch. Dadurch hat sich auch der Kontakt zwischen uns verändert und wir waren so nahe wie noch nie.


Wir haben uns damals entschieden, die Dynamiken in unserer Familie genauer anzuschauen und wollten eigentlich über alles reden und unser Familientrauma gemeinsam heilen.

Als wir und unser Vater angefangen haben, mit Hilfe der Gemeinschaft Go&Change, die Dynamiken immer mehr zu sehen und aufzuarbeiten, haben wir auch angesprochen, wie Mama uns an manchen Stellen behandelt und dass das nicht liebevoll, sondern sogar gewalttätig ist. Daraufhin hat sie sich komplett gegen uns gewendet, hat sich immer mehr distanziert und wurde in ihren Anschuldigungen und Beschimpfungen, ihrer psychischen Gewalt und ihrem Hass gegen uns immer radikaler und grausamer.

Wir beschlossen einen Monat keinen Kontakt mit ihr zu haben, um uns besser an den Punkten ermächtigen zu können, an denen Mama uns seit jeher – wie wir jetzt sehen können – drangsaliert und in ein Kleinheitsbild zwingen will.

Wir waren mit unserem Vater immer öfter bei der Gemeinschaft und fühlten uns den Menschen hier immer näher. Für uns ist es unser Zuhause geworden und die Menschen hier zu unserer Familie.

Von Anfang an und bis zum heutigen Tag erfahren wir hier bei Go&Change, wie es ist geliebt und akzeptiert zu werden. Es ist wunderschön und berührend, wie sich die Menschen hier Mühe um uns machen und wie sie darauf achten, dass es uns gut geht. Sie unterstützen uns in dem was wir wollen. Wir fühlen uns hier ernst genommen und respektvoll behandelt. Es ist wunderschön, die Erfahrung zu machen, Teil eines Ganzen zu sein, indem auf jeden einzelnen geachtet wird. Hier wird mit jeder Stelle in jedem Menschen ein liebevoller Umgang gesucht und es wird versucht, sie ins Miteinander zu integrieren.

Mama haben wir mehrmals wieder hierher eingeladen. Sie war aber nie bereit, mit uns in Liebe über alles zu reden. Wir haben sie zu Klärungsgesprächen in Deutschland so wie in der Schweiz eingeladen. Als sie krank war, wollten vier Leute aus der Gemeinschaft sie besuchen, was sie jedoch ablehnte.
Wir haben ihr oft liebevolle Textnachrichten geschrieben. All die Angebote hat sie nicht angenommen oder sie ausgenutzt, um noch mehr Druck und Gewalt auf uns auszuüben.

Im Umfeld der Gemeinschaft gab es zu diesem Zeitpunkt verschiedene Kleingruppen, die sich zu regelmäßigen Videocalls trafen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Mama war auch in so einer Gruppe, mit der sie regelmässig telefoniert hat, wenn sie nicht im Kloster war. Sie wollte jedoch auch mit ihnen kein Kontakt mehr, hat die Gruppe verlassen und nicht mehr an den Video-Calls teilgenommen. Gleichzeitig hat sie uns und der Gemeinschaft immer wieder vorgeworfen, sie alleine gelassen zu haben.

Das Verhältnis zu unserem Papa wurde immer inniger und freier, da wir anfingen über Dinge zu sprechen, über die wir vorher nicht miteinander gesprochen hatten, sodass unsere Liebe zueinander immer mehr Platz hatte. Ausserdem fingen wir an, uns damit auseinanderzusetzen, wo unsere Mutter ihren Männerhass an uns weitergegeben hatte und uns für ihren Hass gegen Papa benutzt hat. Dies äusserte sich zum Beispiel darin, dass wir Papa ignorierten, ihn auflaufen liessen und abwerteten.

Unser Leben lang dachten wir, dass es normal und okay sei, Männer zu hassen. Doch mehr und mehr erkennen wir, dass Mama uns ihren Männerhass weitergegeben und eingeprägt hatte und dass sie Papa brechen wollte. Sie vermittelte uns ungefähr dieses Bild von Papa: Ein minderbemittelter Vater, der nicht viel mitbekommt und sich nicht sehr für seine Kinder und Familie interessiert. Die Realität war und ist jedoch genau andersherum.

Mama hat mit uns eine Intrige gegen Papa gesponnen, um ihren Hass auszuleben und ihre Machtgelüste zu stillen. Wir haben ihn gemeinsam ausgeschlossen, gedemütigt und gequält.

Papa erzählte, dass er sich die ganze Zeit von Mama erniedrigt gefühlt hatte, und dass sie ihm durchgehend vermittelt hatte, nicht gut genug zu sein. Er erzählte von vielen Situationen aus der langjährigen Beziehung mit Mama, in denen sie gelogen und manipuliert hat, ihm in den Rücken gefallen ist und massiven Druck auf ihn ausgeübt hat. Papa hatte seit dem Kontakt mit der Gemeinschaft angefangen, Mama Grenzen zu setzen und sie in ihrer Gewalt zu konfrontieren. Daraufhin ist sie noch mehr in ihrer Gewalt ausgerastet. Es ging so weit, dass Papa Mama aus dem Haus geworfen, sich von ihr getrennt hat und sich scheiden lassen wollte.

Auch uns hat Mama – seit wir klein sind – gegeneinander aufgehetzt und in verschieden Rollen gepresst: Die eine von uns hat sie immer aufgewertet, ihr das Gefühl gegeben, sie sei besser und stärker als die andere. Zugleich vermittelte sie der anderen von uns das Gefühl, kleiner, dümmer, weniger Wert und an allem schuld zu sein. Sie hat uns gegeneinander ausgespielt. Dadurch gingen wir miteinander in Konkurrenz – so sehr, dass wir es als Gefahr wahrgenommen haben, wenn die andere etwas gut gemacht hat. Mamas Ziel war es sich am Ende mit dem Ruhm derjenigen zu schmücken, die „gewonnen“ hat.

Wir werden von der Gemeinschaft sehr unterstützt immer mehr zu sehen wo der Schmerz herkommt, den wir seit jeher fühlen, uns auf die Verbindung und Liebe zwischen uns zu beziehen und daran zu arbeiten, dass sich unser Verhalten an den Stellen verändert, die Mama destruktiv geprägt hat.

Immer mehr können wir erkennen, wie grausam unsere Mutter an diesen Stellen mit uns umgeht. So hat sie zum Beispiel, als sie mit uns bei Go&Change auf Besuch war, mit einem verlobten Mann, der zu dieser Zeit noch Mitglied der Gemeinschaft war, abgemacht, dass er uns entjungfern solle. Worüber sie uns auch berichtete. Dieser Mann bestätigte schriftlich in einer E-Mail, dass dieses Gespräch stattgefunden hatte. So lehrte sie uns, dass wir klein und minderwertig seien und nichts auf die Reihe bekommen würden, ausser durch sie. Sie lehrte uns, dass wir auf sie angewiesen sind. Sie band uns an sich und verhinderte, dass wir selbstständig und erwachsen wurden und war extrem übergriffig. So konnte Mama steuern, was wir taten und was wir nicht taten. Gleichzeitig redete Mama uns ein, dass wir immer besser als alle andere sind, dass wir mehr Wert haben als andere, vor allem als Männer. Darin benutzte sie uns für ein Bild, in dem wir ihre tollen, besonderen Töchter sind, mit denen sie sich rühmen konnte. Und sie hat bis jetzt nicht damit aufgehört. Vor ein paar Wochen noch hat sie bei einem Podcast vom „Zeitpunkt, Spielen statt büffeln – so geht lernen“, mitgemacht und dort erzählt wie schön sie es findet, wenn wir unseren eigenen Weg gehen. Dabei tut sie momentan alles um uns von unserem Weg abzubringen und ihn zu zerstören. Sie sagte bei einem der letzten Telefonate sogar selbst, dass es ihr egal sei, was wir wollen und fühlen.

Wir beschlossen, nach einiger Zeit fix nach Deutschland zu Go&Change zu ziehen, um die Themen unserer Ursprungsfamilie noch besser aufzuarbeiten und um mit den Menschen dort Familie zu leben. Unser Vater kam uns regelmässig besuchen. Er schaute sich die Gewalt, die Mama an ihm ausgeübt hatte, genauer an und erwehrte sich immer mehr dagegen. Und dann entschied er sich, auch zu Go&Change zu ziehen.

In dieser Zeit starb unser Vater sehr unerwartet. Sein Tod war am 15. Oktober 2022 in Deutschland, während einem Besuch bei der Gemeinschaft.

Wir verbrachten die Zeit kurz nach Papas Tod bei Go&Change, wir waren nah zusammen und redeten über Papa und darüber, was wir fühlten und was in uns vorging. Wir achteten gut aufeinander. Wir fühlten uns sehr unterstützt und behütet.

Mama hat sich auch nach Papas Tod nicht in ihrem Hass gebremst. Stattdessen hat sie uns unter all dem Schmerz, den wir fühlten, weiter drangsaliert und Gewalt auf uns ausgeübt. Sie hat einen Tag nach Papas Tod in der Gemeinschaft, in die sie kurzfristig gefahren war, Psychoterror veranstaltet und einen der Gemeinschaftsgründer für das Geschehene verantwortlich machen wollen, der jedoch wie kein anderer von Anfang an für die Liebe in unserer Familie eingestanden hat. Seit Papas Tod tut Mama jedoch so, als habe sich Papa nie von ihr getrennt, und lügt alle Menschen darüber an.

Dann hat Mama uns, die wir bloss sieben Monate später 18 Jahre alt – und damit volljährig – werden sollten, aus dem Kloster, wo wir bleiben wollten, unter falschem Vorwand weg geholt. Sie hat uns gezwungen, gegen unseren Willen unter ungerechten Bedingungen bis zu unserer Volljährigkeit in der Schweiz zu wohnen.

Kurz nach dem wir in der Schweiz angekommen sind, haben unser Onkel und ein Freund der Familie eine Gefährdungsmeldung bei der KESB (Kindes- und Erwachsenenschutz-Behörde, vergleichbar dem deutschen Jugendamt) eingereicht. Wir seien bei der Gemeinschaft gefährdet und es bestehe die Gefahr, dass wir dorthin zurück flüchten würden. In der Gefährdungsmeldung stand unter anderem: „Momentan ist abgemacht (nur so konnten sie von einer Rückkehr in die Schweiz überzeugt werden), dass die Kinder für einige Tage in der Schweiz bleiben.“

Die Begründungen und Beschuldigungen in der Gefährdungsmeldung basierten vor allem auf Lügen von Mama und diversen Zeitungsartikeln über Go&Change, die allen schon vor unserem ersten Besuch bekannt waren. Alle Anschuldigungen aus den Zeitungsartikeln waren längst von Polizei und Staatsanwaltschaft untersucht und widerlegt.

Was unser Onkel und der Freund in der Gefährdungsmeldung über uns und Papa schrieben, hat uns erschüttert. Sie behaupteten unter anderem, dass sie unsere Reaktion auf den Tod unseres Vaters befremdend und erschütternd gefunden hätten. Wir hätten nur hohle, leere Phrasen von uns gegeben, die eingetrichtert und manipuliert wirkten. Papa stellten sie als fahrlässigen und unzurechnungsfähigen Vater dar. Wir können nicht nachvollziehen, dass sie das sagen und was sie damit meinen. Wie hat man denn zu trauern, wenn der Vater stirbt und die Mutter das noch gegen einen benutzt? Und dass unser Vater ein sehr liebevoller Vater war wissen die beiden sehr genau, sie haben ihn gut gekannt.

Unsere Erfahrungen mit der KESB (Kindes- und Erwachsenenschutz-Behörde der Schweiz)

Ein paar Tage, nachdem wir in die Schweiz gebracht worden waren, bekamen wir einen Brief von der KESB, in dem stand, dass wir keinen Kontakt zu Go&Change haben dürften und dass uns die Polizei zurückholen würde, sollten wir die Schweiz verlassen. In dem Brief wurden wir ausserdem zu einer Anhörung zur KESB eingeladen.

Bei der Anhörung redeten wir nur kurz über Go&Change und über unseren Alltag da. Wir fragten nach, ob sie uns genaueres über die Verbote im Brief sagen könnten. Sie teilten uns mit, dass sie uns am folgenden Tag Bescheid geben würden. Bis dahin müssten wir die Einschränkungen einhalten. Daraufhin betonten wir mehrmals, dass wir die Einschränkungen absolut unbegründet fänden.

Wir warteten fast eine Woche, ohne etwas von der KESB zu hören. Dann meldeten wir uns selbst bei der Behörde und fragten nach, wie es mit unserem Fall aussieht. Uns wurde mitgeteilt, dass sie es noch in der Teamsitzung besprechen müssten und uns am nächsten Tag Bescheid geben würden.

Dann bekamen wir einen Brief, in dem stand, dass es einen Beschluss geben wird, der die bestehenden Massnahmen bestätigen und fortschreiben würde. Und wir wurden zu einem zweiten Gespräch eingeladen.

An diesem Gespräch wurde uns – bevor wir irgendetwas sagten – mitgeteilt, dass der Beschluss getroffen würde, egal was unsere Meinung sei, egal wie unsere Erfahrungen mit Go&Change seien und egal was wir jetzt sagen würden. Sie sagten uns, dass die eine von uns das Gespräch mit den Mitarbeitern der KESB führen und die andere in der Zeit kurz ihre Meinung zum Beschluss auf einen Zettel schreiben könne. Das wäre dann unsere Stellungnahme gewesen. Wir wollten jedoch gemeinsam unsere Gespräche führen.

Im Gespräch erzählten wir von unserem Leben in Deutschland, dass wir die Menschen bei Go&Change als unsere engsten Freunde betrachten und dass es uns enorm wichtig ist, in dieser schweren Zeit der Trauer Kontakt zu ihnen zu haben. Ausserdem erzählten wir, dass unsere Mutter gerade heftige emotionale und psychische Gewalt gegen uns ausübt und unter anderem den Tod unseres Vaters benutzt, um uns Schmerzen zuzufügen. Wir berichteten, dass wir uns unsererseits überlegt hatten, deshalb die KESB um Hilfe zu bitten. Die Behörde nahm uns kaum ernst in unseren Aussagen. Das erschütterte uns.

Am Ende des Gesprächs teilten sie uns mit, dass der Beschluss nun gefällt sei und wir drei Tage Zeit hätten, eine Stellungnahme zu schreiben.

Wir suchten kurzfristig einen Anwalt, der uns beim weiteren Vorgehen unterstützt. Der Anwalt, den wir fanden, meinte, drei Tage seien viel zu wenig, um eine Stellungnahme zu verfassen – zumal sie eine solche Bedeutung in dem Fall habe. Wir verschoben den Abgabetermin um mehrere Wochen und schrieben eine ausführliche Stellungnahme.

Als wir diese einreichten, kam nur wenige Tage später der Entscheid, dass alle beschlossenen Massnahmen weitergeführt würden: kein Kontakt mit Go&Change und Personen, die mit ihnen in Verbindung stehen, und kein Verlassen der Schweiz.

Unsere Stellungnahme wurde nicht ernst genommen und es wurde nicht auf sie eingegangen. Ausserdem war der Beschluss total löchrig formuliert und manche Punkte waren sehr ungenau und schwammig erklärt. Zum Beispiel: Wer gehört alles zu Personen, die Go&Change „nahe stehen“? Weil der Beschluss nur noch ein paar Monate rechtsgültig war, bis wir die Volljährigkeit erreicht hatten, lohnte sich ein Einspruch nicht. Das Verfahren hätte zu lange gedauert. Dies zu erkennen war ziemlich frustrierend. Unser Anwalt meinte, dass die Vermutung nahe liegt, dass die KESB genau deswegen ungenaue und unklar formulierte Punkte in den Beschluss schreiben konnte, da wir wegen der Fristen keine Chance hatten, sinnvoll dagegen Einspruch zu erheben.

Wir fanden es erschreckend, dass wir von der Behörde, die sich dem Kinderschutz verschrieben hatte, auf keine Weise gehört oder ernst genommen wurden oder geschweige denn Unterstützung bekamen. Und das obwohl wir mehrmals erzählt hatten, dass unsere Mutter uns psychisch misshandelt und sogar schlägt. Die KESB verteidigte unsere Mutter, anstatt sich wirklich um unser Wohl zu kümmern.

Mama räumte gegenüber der KESB selbst ein, sie hätte eine von uns geschlagen. Sie beklagte sich sodann aber darüber, dass wir sie auf das Schlagen angesprochen hätten. Sie verstehe nicht, warum ihre Kinder so verurteilend und schuldzuweisend sein können. Daraufhin sagten die Mitarbeiter der KESB zu uns, unsere Mutter sei halt traurig und verzweifelt – und jeder einzelne habe eben andere Wege, mit der Trauer umzugehen. Notfalls schlägt man halt die eigenen (ebenfalls trauernden) Kinder…

Unsere Mutter stand eng im Kontakt mit der KESB, erzählte von angeblichen Geschehnissen und log dabei mehrmals.

Über die Schweizer Kindes- und Erwachsenenschutz-Behörde, KESB, müssen wir zusammenfassend folgendes feststellen: Die KESB hat uns unsere Urteilsfähigkeit über unser eigenes Leben abgesprochen, ohne die Sachlage richtig zu überprüfen. Ihre Mitarbeiter waren nie bei der Gemeinschaft, die angeblich so gefährlich ist für uns, oder haben wenigstens dort angerufen, um sich ein eigenes Bild über die Situation zu machen. Unsere eigenen Aussagen zum gesamten Sachverhalt wurden nicht beachtet oder mit der einfachen Behauptung abgetan, wir seien manipuliert. Und das, obwohl wir fast volljährig waren.

In den Protokollen unserer Gespräche mit der KESB wurden unsere Aussagen mehrmals falsch oder verdreht dargestellt. Es wurden wichtige Dinge weggelassen, so dass es am Ende oft so aussah, als hätten wir keine guten Absichten und als hätten wir Schuld am Konflikt mit unserer Familie oder am Zustand unserer Mutter.

In diesem halben Jahr, welches die schwerste Zeit in unserem Leben war, und wo wir dringend auf Hilfe und Unterstützung angewiesen waren, haben wir von der KESB erfahren, dass sie uns nicht zuhört, uns keinen Glauben schenkt und gegen unser Wohl handelt.

Die KESB wurde ihrem schlechten Ruf in der Schweiz also vollumfassend gerecht.

Die Zeit in der Schweiz nach Papas Tod

Als Papa gestorben ist, haben unsere Mama und unsere Familie den Tod von ihm in vielen Situationen genutzt, um uns Schmerzen zu zufügen.

Ein paar Wochen nach dem Todesfall haben einige Familienmitglieder und Freunde einen „Unterstützerkreis“ für Mama (nicht für die ganze Familie, oder uns Kinder…) gebildet – aus dem sie uns dann sogar noch ausgeschlossen haben! Der Kreis hat mit der KESB zusammengearbeitet und mit dafür gesorgt, dass wir die schwierigste Zeit unseres Lebens hatten. Im Kreis haben sie einen grossen Teil der Beerdigung unseres Vaters geplant, obwohl sie uns mehrmals versprochen hatten, dass wir bei allen Vorbereitungen und Entscheidungen dabei sein könnten – was uns auch ein grosses Anliegen war. Sie erklärten uns, wenn wir Impulse für die Trauerfeier einbrachten, dass es nicht immer nur um uns ginge und wir eben noch Kinder seien und deshalb nicht mitentscheiden dürften.

Jetzt konnte unsere Mama alleine über uns entscheiden, ohne dass ihr Mann hineinredet. Sie, unsere Familie und viele Freunde haben sich auf die Situation gestürzt und sie genutzt, um die Gemeinschaft schlecht da stehen zu lassen und über sie herzuziehen. Sie wollen, dass Go&Change unter dem Druck zusammenbricht und zerstört wird. Sie erzählen bis heute grausame Geschichten über die Gemeinschaft und verdrehen die Realität, da ihnen ihr Bild wichtiger als Papa oder wir sind. So sagten einige über unseren Papa, dass er ein unzuverlässiger Vater und Ehemann gewesen sei. Denn kein guter Vater würde seine Töchter an einem Ort leben lassen, wie sie ihn beschrieben. Und das taten sie erst, nachdem er tot war – als er sich nicht mehr wehren oder das Gegenteil beweisen konnte. Sie benutzen also ein verstorbenes Familienmitglied, um anderen Schaden zuzufügen und sie in den Dreck zu ziehen. So wurde sichtbar, wie Mama und einige mehr aus unserer Familie wirklich zu Papa stehen. Wie unsere Familie nach Papas Tod über ihn redet, ist zutiefst verwerflich.

An einem Abend waren wir bei unserer Oma, wo wir zu dieser Zeit wohnten. Unsere Mutter, Tante und der Mann unserer Tante waren auch da. Sie schickten uns ins Zimmer und redeten im Wohnzimmer über uns. Wie schrecklich es sei, uns so manipuliert und deformiert zu sehen und wie schrecklich aggressiv und provokant wir seien; was sie jetzt mit uns machen sollten, damit wir kein Kontakt mit den Leuten von Go&Change mehr haben könnten. Sie riefen eine Anwältin an und fragten sie, ob es erlaubt sei uns unsere Handys wegzunehmen.
Eigentlich kamen wir an diesem Abend gut gelaunt nach Hause und beantworteten Mamas Hass den sie an uns ausliess mit Humor, was unsere Familie dann als provokant bezeichnete. Ausserdem haben wir immer mehr angefangen uns gegen die Gewalt in unserer Familie zu ermächtigen und sie anzusprechen, worauf wir dann von ihnen als die Gewalttätigen und Aggressiven dargestellt wurden.

Sie wollten sogar manchmal wenn wir aus dem Haus gingen, dass wir nicht ohne Begleitung gehen und wenn doch die Telefonnummer von der Person dalassen die wir besuchen wollten.

In den sieben Monaten, von denen wir zweieinhalb Monate alleine wohnten, haben wir kein Geld oder irgendeine Unterhaltszahlung von unserer Mutter erhalten. Obwohl sie selbstverständlich noch unterhaltspflichtig für uns war.

Wie wir in jener Zeit erfahren haben, ist es unserer Familie sehr wichtig, wie sie nach aussen wirkt. Sprich: es geht ihr vor allem um ihr Bild. Nichts durfte das Bild der heilen, glücklichen Familie gefährden. Wer es doch tat – unser Vater und wir, sowie die Gemeinschaft – wird mit allen Mitteln bekämpft. So vermittelte uns die ganze Familie, dass es an uns liegen würde, wenn es zurzeit so schwierig in unserer Familie und vor allem zwischen Mama und uns sei. Sie verteidigt ihr Bild mit aller Kraft und aller Gewalt.

Für ihr Bild versuchten unsere Mutter und unsere Verwandten auch zu verkörpern, dass sie uns unterstützen und nur das Beste für uns wollen. Sie versprachen uns mehrere Male, dass sie unsere Anliegen und Wünsche ernst nehmen und berücksichtigen würden. Sie taten jedoch das Gegenteil.

Für uns wäre es das aller Wichtigste gewesen, in dieser Zeit der Trauer mit der Gemeinschaft zu verbringen. Weil wir uns bei ihnen sicher und geborgen fühlen. Unsere Familie hat alles in ihrer Macht Stehende getan, dass uns dieser Wunsch nicht erfüllt wird, worunter wir sehr gelitten haben.

Mama und wir gingen in der Zeit nach Papas Tod in eine Familientherapie. Jede einzelne Sitzung war schrecklich. Mama liess uns emotional auflaufen und erzählte den beiden Therapeuten, dass wir schuld seien und sie schlecht behandeln würden, und dass sie überhaupt keine Schuld habe. Sie zelebrierte ihr Opfer und ihre Unschuld. Die Therapeuten nahmen ihr das ab und machten zusammen mit ihr uns verantwortlich.

Mama erzählte Menschen, die uns wichtig waren, ihre einseitige Sicht der Dinge, bevor wir selbst mit ihnen redeten. Sie verdrehte Tatsachen über den Tod von Papa, die Gemeinschaft und uns, so dass die Leute sich von uns abwendeten, wütend auf uns waren oder uns ebenfalls beschuldigten.

Oft wenn wir in dieser Zeit bei unserer Mutter waren, war sie anfangs super freundlich und zuvorkommend, tat so als wäre alles in bester Ordnung und entschuldigte sich manchmal sogar für ihr Verhalten beim letzten Treffen. Doch sobald wir auf die Gemeinschaft zu sprechen kamen oder über etwas reden wollten, was wir nicht in Ordnung fanden, rastete Mama vollkommen aus, schrie uns an, beschimpfte und beleidigte uns und warf uns aus dem Haus oder Auto.

Einmal wollten wir zu einem Ort laufen, wo wir früher oft mit unserem Vater waren, Mama schlug uns vor uns mit dem Auto eine gewisse Strecke zu fahren. Als wir auf halber Strecke waren, sagte Mama, dass ihr Nachbar seltsam zu ihr war und sie frage sich warum, sie wisse ja nicht, was Papa über sie im Dorf erzählt hatte. Darauf antworteten wir, dass wir es auch nicht toll fänden, was für Geschichten sie über uns, Papa und die Gemeinschaft erzähle. Daraufhin rastete Mama vollkommen aus, schmiss uns aus dem Auto und fuhr einfach weg.

Irgendwann mieteten wir uns ein WG-Zimmer, weil wir es unter dem Druck unserer Familie nicht mehr aushielten (wir wohnten, wie bereits erwähnt, zuvor bei unserer Tante, deren Mann und unserer Oma). Wir fragten unsere Mutter, ob sie unsere Sachen mit dem Auto fahren würden. Auf der Autofahrt fing Mama an zu weinen und uns heftige Vorwürfe zu machen und uns anzuschreien. Wir empfanden es als gezielte emotionale Gewalt. Mama versuchte, so fest sie konnte, uns unter Schmerzen zu brechen und uns dazu zu bringen, dass wir doch zu ihr ziehen würden. Als wir bei unserer künftigen Wohnung ankamen, sagte Mama, sie wolle sofort gehen. Sie ging zum Kofferraum und packte eine Tasche von uns und wollte sie mit Gewalt auf den Boden schmeissen. Olga riss ihr die Tasche aus der Hand, woraufhin Mama sie in den Oberarm boxte. Kurz darauf stritt sie ab, den Schlag je getätigt zu haben. Danach setzte sie sie sich weinend ins Auto, während wir unsere Sachen ausräumten, und fuhr dann ohne grosse Verabschiedung ab.
Solche Situationen waren für uns in diesem halben Jahr Alltag – und das neben all der Trauer und dem Schmerz über den Tod unseres Vaters und die Trennung von unseren engsten Freunden in der Gemeinschaft. Wir machten die Erfahrung, dass unsere eigene Familie – allen voran unsere Mutter – uns in der härtesten Zeit unseres Lebens nicht ernst nahm, emotionale Gewalt gegen uns ausübte, so viel sie nur konnte, und unseren Vater und uns für ihre Bilder opferte.

Mama steigerte sich immer mehr und mehr in ihren Hass und ihre Gewalt und macht auch heute keinen Anstand, damit aufzuhören, uns wirklich zuzuhören und mit uns konstruktiv über alles zu reden.

Wieso macht Mama das? Oder auch andere. Woher kommt diese Gewalt in den Menschen?
Mama scheisst komplett auf uns, behandelt uns offen und unverblümt scheisse und beleidigt uns. Wieso?

Dieses Ausmass an Gewalt lässt sich für uns nicht mehr mit einem gescheiterten Bild oder einem Trauma erklären. Wir haben sie oft eingeladen, ihr Liebesangebote gemacht und angeboten, über alles zu reden. Wieso geht Mama überhaupt nicht darauf ein?

Wir machen uns in der Gemeinschaft intensiv Gedanken über diese Fragen und tauschen uns oft darüber aus. Schon lange beschäftigen wir uns mit destruktiven Verhaltensweisen und ihren Ursachen. Wir forschen über die Strukturen, die wir in uns haben, und die Stimmen in unserem Kopf, die uns in Trennung bringen wollen. Wir tauschen uns aus über die Matrix, in der wir gefangen sind, in der wir schlafen und dadurch nicht erkennen, in was für einer Situation sich die Welt tatsächlich befindet.

Aber auch mit diesen Erklärungsansätzen lässt sich das Ausmass an Gewalt in Mamas Verhalten nicht erklären; auch nicht, wie verändert wir Mama seit einiger Zeit wahrnehmen.

Wir kommen mittlerweile nicht mehr um die Erkenntnis herum, dass wir nicht alleine in uns sind; dass Wesen – in welcher Form auch immer – in uns sind, die es zutiefst nicht gut mit uns und mit unseren Mitmenschen meinen, die darauf aus sind, zu zerstören. Wesen, die uns knechten und da belagern, wo wir schwach sind, wo wir Traumata haben und wo wir uns aufgegeben haben. Dass nicht wir die sind, die diese Gewalt ausüben, sondern etwas, das in uns Platz genommen hat und dem wir erlaubt haben, in uns Platz zu nehmen.

So könnten wir uns auch das Verhalten von unserer Mutter erklären. Wir haben das Gefühl, dass die Gewalt und der Hass in unserer Mutter nicht immer dieses Ausmass hatte und dass es sich nicht nach unserer Mutter anfühlt, wenn sie so im Hass ist. Für uns ist es unglaublich traurig zu sehen, dass unsere Mutter offenbar diesen Wesen in sich die Führung überlässt; für was sich unsere Mutter entscheidet.

Wir denken, dass diese Gewaltstrukturen in den meisten Familien existieren, und wünschen uns, dass sie heilen und aufgearbeitet werden können.

Wir sagen hier noch einmal: Wir sind bereit einen liebevollen Umgang damit zu finden. Also, komm, lass reden!

In Liebe
Olga und Tiffany

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