Die Rückkehr zum Fühlen, Lieben und Lebendigsein
Entwurf einer Kultur ohne Gewalt auf Basis einer Synthese von Martin Bubers Humanitätsverständnis und Dami Charfs Entwicklungstraumatologie
Überarbeitete Version der Abschlussarbeit zur Erlangung des Grades Bachelor of Arts
Julia war in den letzten Jahren Mitglied unserer Gemeinschaft bzw. stand und steht ihr nahe. Auf der Basis ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse hat sie diese Arbeit verfasst. Sie hat dafür die Note 1,3 erhalten.
Aus dem Vorwort:
Ich lebe und arbeite seit ca. zwei Jahren in einem Friedensprojekt bestehend aus Erwachsenen und Kindern aller Altersstufen, sowie vielen Tieren und ineinandergreifenden Biotopen, in dem wir uns zum Ziel gesetzt haben zu versuchen, jeden und alles bis zu Ende zu lieben. Das beinhaltet auch die dunkelsten Seiten unserer selbst. Meine Argumentation ist ein Ausdruck unserer gemeinsamen Innenarbeitserfahrung, -forschung und Lebenswirklichkeit. Mein eigener Heilungsweg und die Berührung, die ich erfahre, hat mich zum Verfassen dieser Abschlussarbeit motiviert. Sie ist eine Zusammenführung aus den Kulturimpulsen unseres Projektes und meinem vorherigen Lernweg an der Universität. Die Arbeit soll Friedensarbeiter*innen darin unterstützen, ihre Visionen von einer liebevollen Menschheit und einem Paradies aller Wesen auf Erden gemeinsam zu konkretisieren und immer umfassender zu verwirklichen. Wir sind uns als Menschheit mittlerweile weitestgehend einig, dass physische Gewalt nicht rechtens ist und Grenzen bedarf. Die Bewertung und Beendigung von psychischer Gewalt, die der physischen voraus geht, steht allerdings noch am Anfang. Mir ist es ein Anliegen deutlich zu machen, dass die Geschehnisse in der Es-Welt keine Lappalien sind, sondern tief grausam, lebensverachtend und menschenfeindlich. Sie bedürfen unserer Beachtung und Beantwortung. Die Rückverbindung zum Leben und zu Gott ist meiner Erfahrung nach nur durch unser Trauma hindurch möglich. Spiritualität und Psychotherapie gehören zusammen. Um Frieden, Liebe und Mitgefühl als höchste Werte auf der Erde zu manifestieren, müssen wir Weisheitstraditionen, Überlieferungen und altes Wissen mit unseren tiefsten Sehnsüchten nach Nähe und Miteinander vereinen. Zu lieben bedeutet für mich zu lernen, uns wieder in unserer Ganzheit fühlen zu wollen und uns zu besinnen, dass jedes Wort oder Schweigen, jede Tat oder Nicht-Tat eine Wirkung hat.